

Das Date
Beobachte in dieser amüsanten Liebesgeschichte zwei Suchende bei ihrem ersten Date, denen der Zufall nachhelfen muss, um die große Liebe zu erfahren.
Gedämpftes Licht und leise Hintergrundmusik bestimmen die entspannte Atmosphäre des gemütlichen Cafes, in dem ein Mann, nennen wir ihn Nick, am großen Fenster sitzt. Er schaut in die dunkle Nacht, sieht im Schein der Straßenlaterne, wie es sanft schneit. Seine Augen ändern den Fokus und er sieht sein Spiegelbild in der großflächigen Scheibe. Er befindet, dass seine frisch geföhnten kurzen Haare ganz ok sitzen; schließlich war er gestern extra beim Friseur gewesen. Der Mann ertappt sich dabei, wie er nervös mit dem rechten Bein auf und ab wippt und beendet das sofort. Behutsam führt er die Cappuccino-Tasse zum Mund und nippt daran. Ein Bier wäre mir jetzt lieber, denkt er, aber der erste Eindruck zählt“.
Wie wird sie in Wirklichkeit aussehen? Was für ein Typ ist sie? Werde ich genug Gesprächsstoff haben, um sie zu unterhalten? Im Sekundentakt laufen Fragen und Zweifel an ihm vorbei. Er kennt nur die Fotos vom Portal und die paar Schriftwechsel, die sie hatten. Wenigstens hätte ich vorschlagen sollen, dass wir vorher einmal telefonieren. Egal, jetzt ist es zu spät.
Die Tür öffnet sich, Punkt 18:00, eine Frau betritt das Café.
Oh nein, sie ist mindestens 10 Jahre älter als auf den Bildern, resümiert Nick enttäuscht. Doch da muss er jetzt durch und will die Angelegenheit so kurz wie möglich gestalten. Gerade, als er sich widerwillig bemerkbar machen will, setzt sich die Frau an einen anderen Tisch und begrüßt freudig einen Bekannten oder Freund oder was auch immer. Puuh, noch mal Glück gehabt.
Es öffnet sich erneut die Tür. Das muss sie sein! Lange schwarze Haare legen sich locker auf die Schulter des taillierten langen Mantels, nachdem sie sich vorsichtig den Schnee abgeklopft hatte. Auf den Bildern hatte sie noch braune Haare, aber ist ja egal; sie sieht so was von scharf aus. Er erhebt sich von seinem Platz, sucht den Blickkontakt und lächelt sie an. Die Frau, nennen wir sie Emma, bemerkt ihn und schlängelt sich galant durch das Cafe zu ihm hin, wo die beiden sich herzlich begrüßen.
Emma mustert in wenigen Augenblicken, dass ihr der Mann im schwarzen Sacco, den blauen Jeans und schwarz-weißen Sneakers gefällt. OK, auf dem Foto hatte er vollere Haare und einen Bart, aber er trinkt zumindest beim ersten Date keinen Alkohol, was ihr gefällt und seine Hände sind gepflegt, worauf sie Wert legt.
Nick hilft ihr aus dem Mantel, was eine betörende Duftwolke freisetzt und seine Sinne berauscht, zumal der Mantel eine sexy Bluse mit Rüschen am Ausschnitt und einen knapp über dem Knie endeten schwarzen Rock enthüllte, der auch noch einen seitlichen Schlitz aufweist. Nick wusste, seine Blicke dürfen nicht abschweifen, Augenkontakt ist wichtig. Er versucht wieder klare Gedanken zu fassen.
Als sie sich setzen, begegnen sich ihre Blicke klar und offen. Sie tauschen ein paar freundliche Phrasen über das Cafe und das Wetter aus. Nick bemerkt dabei ihre entzückenden Grübchen, wenn sie lächelt, was ihm auf den Bildern nicht aufgefallen war.
Die Gespräche fließen. Er erzählt eine lustige Anekdote aus seinem Job. Dabei rückt Emma leicht nach vorne, muss lachen und berührt dabei zufällig, oder war es intuitiv, Nicks Hand, die auf dem Tisch ruht. Auch wenn Emma einen ganz anderen Typ im Kopf hatte, als der, der nun vor ihr sitzt, gefällt es ihr, wie er sie mit angenehmer Stimme unterhält und sie herzlich lachen lässt
Es war ein rundum gelungener Abend, denken beide, als sie das Cafe verlassen und Emma einwilligt, als Alex sie fragte, sie zur U-Bahn Station zu begleiten.
Vor dem beleuchteten U-Bahn Symbol nimmt Alex die Hände von Emma in die seinen, weil er abschließend ein paar nette Abschiedsworte sagen möchte: „Also, liebe Emma, es war ein wunderschöner Abend mit dir. Ich jedenfalls würde dich gerne wiedersehen“ Noch während er den ersten Satz spricht, verwirrt ihn Emmas komischer Gesichtsausdruck. „Aber sorry, Nick, ich heiße Tanja, nicht Emma“. „Und ich heiße nicht Nick, sondern Falko“, gibt er zurück.
Verstört staunen sie sich gegenseitig an, um Sekunden später in lautes Gelächter zu verfallen, als Ihnen klar wird, dass Emma, äh Tanja, im Cafe sich wohl an den falschen Tisch zum falschen Mann begab, weil Nick äh Falko sie beim Eintreffen so nett willkommen hieß.
Wir wissen nicht, was nun mit der wahren Emma und dem wahren Nick passierte, ob sie der Zufall auch zusammenbrachte oder er etwas ganz anderes mit ihnen vorhatte.
jedenfalls begann hier und heute eine unerwartete, aber wunderschöne Liebesgeschichte zwischen Falko und Tanja. Die Verwechslung der Herzen führte dazu, dass sie einander auf eine einzigartige Weise fanden. Aus einem Irrtum wurde eine tiefe, aufrichtige Verbindung, die durch einen Zufall begann und durch Liebe wuchs.